Auf keinen Fall zu unterschätzen: Zur Corona-Krise ist in den letzten Tagen auch noch die Waldbrandgefahr in Bayern hoch gewesen. Es wäre nicht auszudenken was passieren würde, wenn jetzt ein größerer Waldbrand ausbrechen würde. Die Feuerwehr könnte nicht mehr bei der Unterstützung in der Corona-Krise mitwirken sondern müsste stattdessen den Kampf gegen die Flammen antreten. Diese Aufgabe wäre hinsichtlich der Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung von Ansteckung sicherlich noch schwieriger als sie es ohnehin schon ist.
Ein Einsatzflugzeug des LRSt-Stützpunkt Pfaffenhofen kurz vor dem Start
Um dies zu verhindern hat der Luftsportverein (LSV) Pfaffenhofen im Namen der Luftrettungsstaffel (kurz: LRSt) in den letzten Tagen immer wieder Beobachtungsflüge durchgeführt. Diese angeordneten Flüge wurden täglich durchgeführt und dienten hauptsächlich dem Auffinden von Waldbränden. Diese sind aus der Luft leichter zu lokalisieren. Neben dem speziell ausgebildeten Piloten sitzt auch ein Luftbeobachter mit an Bord. Beide machen diese Flüge ehrenamtlich.
Mit einem Funkgerät ist die Besatzung im Fall der Fälle direkt mit den Einsatzkräften verbunden.
Wird ein Waldbrand gefunden kann dieser ohne Umwege gemeldet werden. Das Ausmaß des Brandes, kritische Stellen und die besten Wege zu dem Brand können aus der Luft ebenfalls besser ausgemacht werden als vom Boden aus. Die Feuerwehr kann dann von oben bei der Bekämpfung unterstützt werden.
Wie hilft der LSV Pfaffenhofen?
Von oben ist ein Waldbrand besonders gut zu überblicken
Der LSV Pfaffenhofen ist ein Stützpunkt der Luftrettungsstaffel und stellt sowohl Piloten, Flugzeug und Startplatz für die Flüge zur Verfügung. Doch nicht nur für den Waldbrand. Auch der Borkenkäferbefall lässt sich bei dieser Gelegenheit überwachen. Außerdem kann der LSV Pfaffenhofen bei Katastrophen wie Hochwasser oder bei der Suche nach vermissten Personen unterstützen. Aufgrund der Nähe zu den Alpen wäre sogar ein Flug nach einer Lawine denkbar.
Wo möglich unterstützt der LSV Pfaffenhofen im Moment die Prävention von Waldbränden. Und das nicht nur im Landkreis Pfaffenhofen. Die Flugroute der Überprüfungsflüge ist teils unterschiedlich, führt jedoch meistens über Schrobenhausen, Aichach, Dachau, Allershausen, Moosburg und über Mainburg wieder zurück zum Flugplatz bei Geisenfeld.
Zu der Flotte des LRSt-Stützpunkt Pfaffenhofen gehört auch ein Hubschrauber
Da wir kontinuierlich die Bereitschaft der Flugzeuge und des Flugplatzes sicherstellen, müssen wir uns der Pflege des Materials und der Landebahn widmen. Auch in Zeiten von Corona. Neben den Piloten und Luftbeobachtern sind so auch einige Mitglieder oft am Flugplatz und präparieren die Piste oder warten die Flugzeuge.
Dabei achten wir selbstverständlich immer auf die nötigen Sicherheitsbestimmungen um den Corona Virus zu stoppen. So werden Sicherheitsabstände eingehalten und hauptsächlich Mitglieder, die keiner Risikogruppe angehören eingesetzt. Und, wenn nicht gerade eine einsame Fahrt die Piste auf und ab auf dem Traktor angesagt ist, werden auch Masken getragen wo dies nötig ist.
Natürlich sehen wir die vielen Fahrradfahrer an unserem Platz vorbei fahren und wünschten uns nichts lieber, als ihnen unser tolles Hobby zu zeigen! Sobald die Gefahren durch Corona vorüber sind und wir wieder fliegen dürfen freuen wir uns über jeden Besucher am Platz! Gern erklären wir, was der LSV neben Flügen für die Luftrettungsstaffel noch alles macht. Außerdem hoffen wir, dass dann viele der Radlfahrer vielleicht einen kurzen Stopp bei uns einlegen.
Seit dem 16.03.2020 wurden Bundesweit die meisten Vereinsaktivitäten eingestellt. Der Luftsport-Verband Bayern, der ein Dachverband des LSV ist, hat am Tag darauf festgelegt, dass alle Flug- und Vereinsaktivitäten einzustellen sind.
Beim LSV Pfaffenhofen waren die Vorbereitungen für die Saison noch nicht final abgeschlossen. So sind die meisten Reparaturarbeiten in der Werkstatt im Moment auf Eis gelegt. Dennoch, wer sich nach draußen wagte und am Flugplatz vorbei gelaufen ist, der hat vielleicht das ein oder andere Vereinsmitglied am Platz gesehen. Warum hat der LSV den Vereinsbetrieb also noch nicht vollständig eingestellt? Als Stützpunkt der Luftrettungsstaffel muss der Motorsegler des LSV jederzeit einsatzbereit sein. Normalerweise wird dieser im Sommer hauptsächlich für Waldbrandüberwachungsflüge genutzt. Die Luftrettungsstaffel gibt Flugrouten vor, die dann gemeinsam mit einem Luftbeobachter und extra dafür ausgebildeten Piloten abgeflogen wird. Neben Waldbränden wird außerdem der Borkenkäferbefall, der aus der Luft besonders gut zu sehen ist, und Verunreinigungen im Wasser dokumentiert.
Stützpunktleiter und Einsatzpilot Edgar Meyer ist für die Koordination bei Einsatzflügen verantwortlichDer Hubschrauber im Privatbesitz ist Teil der Flugzeugflotte des Stützpunkt Pfaffenhofen
Jetzt jedoch kommt eine andere Aufgabe auf die Luftrettungsstaffel zu. Im Fall der Fälle können mit dem Motorsegler schnell Personen oder Fracht befördert werden. Zwar ist die Zuladung nicht riesig, jedoch geht’s mit dem Flugzeug dann doch schneller als mit dem Auto.
Der Motorsegler “Stadt Pfaffenhofen” ist am Flugplatz Hallertau, einem der 7 Stützpunkte der Luftrettungsstaffel in Oberbayern stationiert
Um die Einsatzbereitschaft des Motorseglers zu gewährleisten muss auch die Startbahn in gutem Zustand sein. Diese wurde über den Winter hinweg etwas ausgebessert, und diese Arbeiten werden fortgeführt. Dabei achten die Mitglieder des Vereins jedoch natürlich auf die von den zuständigen Behörden vorgegebenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Schließlich wollen wir durch unsere Arbeit für die Luftrettungsstaffel helfen und die Situation nicht verschlimmern.
Zusätzlich zum Motorsegler ist auch ein privater Hubschrauber und ein privates Motorflugzeug Teil des Stützpunktes Pfaffenhofen. Diese stehen zwar nicht am Platz, können aber genauso eingesetzt werden. Der LSV ist also jederzeit bereit und immer in engem Kontakt mit den Behörden, um im Fall der Fälle möglichst schnell Unterstützung bieten zu können.
Gleichzeitig möchte der LSV gerne alle Besucher und Gäste des Flugplatzes bitten, ihre Besuche auf nach die Corona Krise zu verschieben. Natürlich möchten wir alle gerne wieder fliegen und unser Hobby mit allen Interessenten teilen, jedoch steht selbstverständlich das Allgemeinwohl im Vordergrund.
Weitere Infos zur Luftrettungsstaffel gibt es hier.
Vor dem ersten Flug: Noch sitzt er und lächelt verschmitzt…
Sollte das je schon mal gelungen sein, so ist es lange her. Sehr lange. Aber nun können wir – nicht ohne Stolz – behaupten, dass ein Pflänzchen, lange im eigenen Garten gehegt und gepflegt, nun endlich Früchte getragen hat.
Nein, wir haben uns nicht dem Gartenbau gewidmet, auch wenn der Kartoffelacker, den wir als Piste bezeichnen, dies vermuten lässt.
Es geht um unsere Fluglehrer, früher nur als Gastlehrer am Platz, später dann als Vereinsmitglieder hinzugewonnen – so können wir nun verkünden, dass es ein bestehendes Vereinsmitglied ist, das den Sitzplatz in den Schulflugzeugen von vorne nach hinten gewechselt hat.
Robin Tannenberg ist – frisch aus den Kursen – nun neuestes Mitglied in unserer Gruppe der Fluglehrer und tatkräftig dabei, seine Kollegen zu unterstützen, wenn es heißt, Fußgängern Flügel zu verleihen. Dabei war es lange Zeit zuvor noch nicht mal sicher, daß er uns überhaupt als Pilot erhalten bleibt – zu unvorhersehbar war damals seine weitere berufliche Zukunft.
… schon steht er und hechelt verschwitzt. Nach dem ersten Flug mit Flugschüler und einger kurzen Besprechung geht’s gleich nochmal hoch!
Seinen ersten Start in seiner neuen Funktion durfte er daher am 20. Juli um 12:33 Uhr mit seinem Flugschüler Manuel Deysenroth erleben. Vier Minuten später, mit einer sauber durchgeführten Landung war das Debut gegeben. Noch 18 Starts mit insgesamt 4 Schülern folgten an diesem Tag – das nennt man mal aber eine ordentliche Leistung. Zwei Checkflüge inklusiv einer Seilrißübung für einen Scheinpiloten rundeten den Tag ab.
Robin Tannenberg (mitte) nach den ersten paar Flügen mit Flugschülern Luca und Manuel.
Nach dem erfolgreichen Flugtag, nachdem sämtliches Gerät wieder in den Hallen verstaut war, bekam Robin von Uwe Heßdörfer (2. Vorstand) und Andreas Sammereier eine „Black Box“ überreicht – als Zeichen des Willkommens und der Wertschätzung für seine Arbeit und Zeit, die er in seine Fluglehrerausbildung gesteckt hat.
Nach dem Öffnen kamen zum einen eine Flasche Rosé-Sekt – als Zeichen für Schweiß und Blut, das er für seine Flugschüler sicher noch vergießen wird – zum Vorschein, sowie ein absolut unverzichtbares Accessoire zur Ausbildungshilfe.
Die drei Stufen in einem Schulungsflug – anschreien, eingreifen und selber fliegen – werden nun durch eine wirksame Methode zur Aufbesserung der Aufmerksamkeit erweitert. Mit der Teleskopfunktion braucht man als Fluglehrer nicht einmal ein eine aufrechte Sitzposition zu rücken. Die 70 cm plus Armlänge reichen spielend zum Ohr des für die längste Zeit unbelehrbaren Flugschülers.
Wie? Das ist Körperverletzung? Aber nicht im Geringsten!
Aus meiner Ausbildung im Fach „menschliches Leistungsvermögen“ weiß ich noch: das Gehör ist der erste Sinn, den man in Stresssituationen verliert.
Anschreien hilft also dann nicht mehr. Der einzige Weg, einen Flugschüler auf seinem Weg zu einer misslichen Landung aus seiner Schockstarre, mit welcher er auch den Steuerknüppel festbetoniert hat, zu lösen, ist und bleibt nun mal der körperliche Kontakt.
Und nach einem Satz heiße Ohren (keine Angst, mehr wird’s nicht, die Enge des Cockpits lässt eh kaum Platz zum Ausholen), wird der Flugschüler neben intensiver Luftraumbeobachtung vor allem auf eines reagieren: Das typische Geräusch des Ausziehens des Teleskops. Alles zu seiner eigenen Sicherheit.
Wenn Du, liebe(r) Leser(in), dich für das Fliegen interessierst, dann kannst du auf unserer Website noch mehr über die Ausbildung zum Piloten lesen (auch völlig ohne Ironie!). Wenn du einfach mal das Fliegen ausprobieren möchtest, findest du auf der Seite über Mitflüge mehr Informationen!
Wir wünschen unserem neuen Fluglehrer Robin und seinen Schülern viel Erfolg und eine schmerzfreie Saison!
Die neuen Fluglehrer und ihre Ausbilder aus dem Lehrgang in dem auch Robin seine Fluglehrerlizenz bekommen hat.
Am 07.07.2019 ist es soweit: Der LSV Pfaffenhofen lädt ab 10:00 Uhr wieder zu seinem Flugplatzfest ein!
Zusammen mit der Musikschule intakt, die ihr 15 jähriges Jubiläum feiert, wird ein musikalisch sowie fliegerisch interessanter Tag auf die Beine gestellt. Alle weiteren Infos gibt’s auf dieser Seite!
Wo ist der Flugplatz?
Gewinnspiel
Wir veranstalten ein kleines Gewinnspiel! Postet einfach ein Bild von euch auf unserem Tag der offenen Tür und gewinnt einen Gutschein für 2 Segelflugstarts! Nähere Infos und Teilnahmebedingungen gibt es auf dieser Seite.
Was ist geboten?
Am Flugplatzfest zeigt der LSV, wie der normale Flugbetrieb am Platz abläuft. Dabei besteht für Interessierte selbstverständlich die Möglichkeit eines Mitfluges.
Auch zeigt der LSV was er hat: Einige Flugzeuge werden ausgestellt sein, und wir beantworten gerne alle Fragen rund ums Fliegen, den Verein oder den Sport!
Außerdem wird für das leibliche Wohl gesorgt sein: Die Metzgerei Kramer beliefert uns mit allerlei Köstlichkeiten, die von unserem Team dann für Sie zubereitet werden!
Für Kinder gibt es eine Hüpfburg und verschiedene Bands und Musikgruppen der Musikschule InTakt sorgen dieses Jahr für Unterhaltung. Von Bandbesetzungen und Ensembles, Chormusik oder Solovorträgen bis hin zu schmissiger Blechmusik des neuen, hauseigenen Fun Brass Orchesters (FunBrO).
Cockpit Crashkurs
Hier könnt ihr die Basics eines Segelflug-Cockpits lernen. Das Instrumentenbrett, das ihr hier seht, ist das hintere unserer ASK-21. Die ASK-21 ist ein Kunststoff-Doppelsitzer. Wenn ihr bei uns einen Mitflug im Segelflieger macht, dann sitzt ihr wahrscheinlich genau vor diesem Instrumentenbrett. Klickt auf das Bild oder hier, um zu unserer kleinen, interaktiven Instrumentenbretterklärung zu gelangen.
Beim Neubürgerfest der Stadt Pfaffenhofen können sowohl frisch eingezogene aber auch “Stamm”bürger der Stadt die Vereine und Aktionen in der Stadt kennen lernen!
Und auch wir sind da vertreten! Und wie letztes Jahr bringen wir auch einen unserer Segelflieger mit. Wir wollen damit jedem Pfaffenhofener die Möglichkeit geben, unseren Sport ein bisschen kennen zulernen und vielleicht die ein oder andere Frage über das Segelfliegen im Verein oder ganz allgemein die Luftfahrt zu beantworten.
Kommt im Pfaffenhofener Bürgerpark vorbei, sprecht uns an, wir erzählen euch gerne was wir machen und welche Möglichkeiten es bei uns gibt! Wir freuen uns auf euch!
„Nur Fliegen ist schöner“ ist ein vielzitierter Spruch, den jedoch am Wochenende des 11. und 12. August jeweils 18 Kinder in die Tat umsetzen durften. Nach dreijähriger Zwangspause befand man bereits im März, dass es aufgrund der Anzahl der Piloten, die man sich erst wieder aufbauen musste, wieder möglich sein müsse, im Rahmen des Ferienprogramms das Kinderfliegen zu veranstalten. Dieses Jahr haben wir auch noch finanzielle Unterstützung dafür vom Flughafen München erhalten, die uns die Entscheidung nochmal erleichtert hat.
Zwar mit im Vergleich zum letzten Mal fast komplett neuer Mannschaft, jedoch mit viel Motivation, weil man das Weinfest, sowie den Tag der offenen Tür davor mit Bravour gemeistert hatte, musste ich jedoch drei Dinge feststellen: erstens kommt’s, zweitens anders und drittens als man denkt.
Die Kinder durften live erleben, wie es sich anfühlt Pilot zu sein. Vielleicht hat es ja auch das Interesse einiger geweckt, die dann auch eine Pilotenausbildung bei uns beginnen, so wie Vereinsmitglied Luca hier auf dem Bild.
Dass ein Ferienprogramm wie der Name schon sagt in der Ferienzeit stattfindet, und dass Ferienzeit für viele auch Urlaubszeit ist, nun, an diesem Umstand wird man wohl nicht vorbei kommen. Und das hieß ja auch, dass der eine oder andere Kollege in Urlaub war, wiederum andere Kollegen in ihrem Beruf diese und viele andere Gleichgesinnte dorthin fliegen mussten und somit auch nicht verfügbar waren.
Doch leider scheint die große Hitze in den vergangenen Wochen dazu geführt haben, dass meine Whatsapp-Nachricht mit dem Aufruf zur Hilfeleistung schlicht im Handy geschmolzen ist, ehe man sie lesen konnte.
Aber letztendlich fanden sich doch gerade mal genug Piloten und Helfer ein, um uns als Verein die Peinlichkeit zu ersparen, sich doch kurzfristig aus dem Ferienangebot verabschieden zu müssen.
Am Samstag ging es ca um 11 Uhr los, als sich alle Kinder nebst ihren Eltern am Flugplatz versammelten. Nach einer kurzen Einweisung und Bitte an alle, an die Sicherheit des Einzelnen zu denken, ging es schon los, die Kinder auf die einzelnen Flugzeuge zu verteilen.
Noch bevor man die Frage stellen konnte, was man denn macht, wenn das Windenseil reißt, lieferten wir die Antwort darauf. Irgendwie schien es wie verhext, Samstag wie Sonntag, beim ersten geplanten Segelflugstart blieb die ASK nach kurzer Anrollstrecke am Boden. Doch nach sachkundiger Reparatur hielt die Geschichte für den Rest des Flugtages.
Nun, die Verteilung der Kinder lief am Samstag doch ein wenig chaotischer als gedacht, und ein sich drehender Wind sorgte nochmals für Verzögerungen, weil man die Startrichtung umdrehen musste. Eine etwas geänderte Organisation sorgte am Sonntag jedoch für reibungslosen Ablauf.
Für die Kinder war es ein Highlight, da grinsten nicht wenige im Kreis. Und der und die eine oder andere blieb uns da im Gedächtnis. Und wer meinte, die Mädels trauen sich weniger zu als die Jungs, musste später doch seinen Irrtum eingestehen.
Eine Urkunde für jeden Teilnehmer gab’s natürlich auch!
Eine Achtjährige war kaum mehr zu halten, nachdem sie mit dem Mose eine Runde fliegen durfte, und sie konnte es kaum erwarten, endlich einen Windenstart zu erleben. Nachdem mir ihre Mutter schilderte, daß es der Kleinen so vor gar nichts graust, schlug ich ihr vor, den Piloten zu bitten, einen Parabelflug mit ihr zu machen. Eine Sekunde Schwerelosigkeit, wo kriegt man das sonst? Nachdem wir ihr das schwierige Wort beigebracht hatten, und sie endlich in der Luft war, konnte man das auf und ab der ASK am Himmel beobachten. Absolut selig stieg die Kleine wenig später wieder aus dem Flugzeug. Ich bin mir sicher, sie hab ich dieses Jahr sicher nicht zum letzten Mal gesehen.
So auch ein fast fünfjähriges Mädel, die eigentlich nur als Zuschauer dabei war, hat sich sofort mit tellergroßen Augen als Passagier empfohlen, weil ihre große Schwester das Muffensausen bekam und doch nicht mitfliegen wollte. Im Mose konnten wir sie noch ausreichend am Sitz festschnallen, leider war sie für die ASK doch ein wenig zu klein, was dann für eine kleine Träne gesorgt hat.
In der Zwischenzeit wurden die Kinder von fleißigen Helferhänden mit einer kleinen Brotzeit und einen Papierfliegerbastelkurs versorgt, wie auch einer Urkunde mit ihrem Foto drauf, damit sie zum bevorstehenden Schulanfang was herzuzeigen haben.
Ein weiterer kleiner Erfolg für uns, 36 Kindern eine große Freude bereiten zu können und deren lachende Augen sind der Dank an uns alle. Mein persönlicher, besonderer Dank gilt vor allem all den Angehörigen und Freunden die wieder einmal selbstlosen Einsatz für uns geleistet haben. Was täten wir nur ohne Euch?
Ein Gruppenbild der Teilnehmer des Kinderfliegen 2018 am Sonntag.
Mal wieder kurzfristig ist die Idee, gemeinsam die Mondfinsternis am Flugplatz zu erleben, entstanden als Erich uns auf eben dieses Ereignis aufmerksam gemacht hat. Kurzfristig können wir wohl am Besten. Schnell hatten wir beschlossen, zusammen am Abend zu grillen und das Spektakel zu genießen.
Vor Sonnenuntergang flogen noch ein paar Ultraleicht Piloten, bevor wir dann angefangen haben, alles fürs gemeinsame Grillen herzurichten. Mit einem sorgenvollen Auge betrachteten wir die groß aufragende Cumulus-Wolke im Osten, die uns die Sicht auf den bald aufgehenden Mond verdecken würde. Natürlich brachen gleich Spekulationen aus, wie lange diese Wolke uns wohl einen Strich durch die Rechnung machen würde.
Gemütliches Beisammensein zur Mondfinsternis. Im Flugverein geht's nicht nur ums fliegen!
Sodann machten wir uns auf und brieten das Fleisch und die Würschtel auf unserem von Feuermeistern Melchior und Daniel hergerichteten Grill, der so heiß war dass es nach ca 2 Minuten Grillzeit das erste Fleisch gab. Jetzt wurde tüchtig zugelangt, alle ließen es sich schmecken und wir hatten dann doch einiges verdrückt. Leider hatte die Wolke sich kaum bewegt, sodass wir den Mond immer noch nicht sehen konnten. Erst gegen 10:40, nachdem Daniel seinen leuchtenden Modellflieger aufsteigen ließ, und alle gebannt dem außerirdisch anmutenden Flugobjekt folgten, führte nur ein zufällig in die andere Richtung schweifender Blick dazu, dass wir den Mond in seiner roten Pracht entdecken konnten.
30 Sekunden Belichtung eines leuchtenden Modellfliegers.
Nach kurzem aber großen Stühlerücken, da die Halle ursprünglich den Blick gen Osten verdeckte, konnten wir nun den Mond betrachten, der bereits völlig im Kernschatten der Erde lag. Nunja, das sah toll aus, aber es tat sich nicht viel, wir mussten den Mond gerade kurz nach dem Eintreten der totalen Mondfinsternis entdeckt haben.
Also ging es zurück zu den Gesprächen, während sich die Hobbyfotografen aufmachten einige Bilder vom roten Mond zu ergattern. Die ISS soll ja auch mal drüber geflogen sein, jedoch haben wir im laufe des Abends drei am Firmament entlangziehende Lichter entdeckt, die allesamt der ISS angehören könnten. Kurz, wir haben sie wohl gesehen, wann ist allerdings unklar.
Der Mond verlässt hier gerade wieder den Kernschatten der Erde.
Irgendwann begann der Mond sich wieder aus dem Kernschatten der Erde zu bewegen, sodass wir unsere volle Aufmerksamkeit wieder dem Trabanten schenkten. Ein bisschen astronomisches Geplänkel und ein Blick durch einen hochwertigen Feldstecher (ein Teleskop ließ sich leider auf die Schnelle nicht mehr auftreiben) umrissen das Ausmaß und die Seltenheit dieses Ereignisses. Aber auch hier ließ das Interesse langsam nach, und während die verantwortungsvollen Erwachsenen sich langsam ans aufräumen und heim fahren machten, experimentierte die Jugend mit Langzeit Aufnahmen, deren Ergebnisse im folgenden dokumentiert seien.
Ein kurzes Aufblinken mit Fernlicht sorgt hier für eine bessere Sicht auf die "Akteure"
Durch 30 Sekunden Belichtung und ein bisschen rumgefuchtel mit einer Taschenlampe kommt das hier raus!
Unsere Halle mit dem Schriftzug "LSV PAF" daneben
Der Schriftzug "LSV PAF" wird scheinbar von Daniel, Manuel und Melchior in Position gehalten.
Eigentlich schade. Wir hätten uns gerne für letztes Jahr revanchiert. Damals wurden wir nur zweiter Sieger.
Zur Erklärung. Die Idee, ein Sonnwendfliegen abzuhalten, entstand spontan letztes Jahr schon. Da ließen wir uns vom Ohlstädter Verein anfixen, ein von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Fliegen abzuhalten mit dem Wettbewerb, wer seinen Flieger als erstes in die Luft bekommt. Damals unterlagen wir jedoch um einige Minuten. Dieses Jahr hätten wir sie geschlagen. Doch leider zog es die Konkurrenz vor, um eine so unheilige Zeit noch im Bett zu liegen.
Nach der ersten Landung war die Sonne dann schon etwas über den Baumkronen…
Aber wir ließen uns nicht unterkriegen. Ein harter Kern von gerade mal 5 Leuten, die das Frühaufstehen im Blut haben – Arbeiter und Angestellte, und vor allem Schüler und Studenten(!!!) – versammelten sich um vier Uhr in der Früh am Flugplatz, um die Hähne der umliegenden Höfe aufzuwecken!
Und wir hätten sie geschlagen! Um dreiviertel Fünf stand die ASK schon abflugbereit am Start, wartend auf den offiziellen Sonnenaufgang um 5:11 Uhr. Pünktlich zum ersten Sonnenstrahl hieß es also Seil straff!
Kurz nach Sonnenaufgang steht unsere Winde in all ihrer Pracht einsatzbereit an der Startbahn!
Und so konnte Melchior schon die aufgehende Sonne genießen, während die Bodencrew noch in der feuchtkalten Luft darauf warten mußte, bis sie endlich über die Baumspitzen kroch. Nun, leider hieß es zur Sommersonnenwende nicht automatisch, daß auch an diesem Tag sommerliche Temperaturen herrschten. So konnte ich aber einem vor Kälte schlotternden Flugschüler, dessen Kleidungsstil zwar dem kalendarischen, aber nicht dem derzeit wetterbedingtem Sommer angepaßt war, mit einer Decke vor dem sicheren Erfrierungstod bewahren.
So ein Durchhaltevermögen sollte auch belohnt werden. Und so stand um kurz nach acht Uhr Uwe mit einer Kanne heißem Kaffee und zwei Tüten dampfenden Leberkässemmeln am Startwagen. Trotz dieser willkommenen Unterbrechung brachten wir es fertig, um kurz nach 9 die erste Startliste voll zu bekommen. Am späteren Vormittag keimte Hoffnung auf, aufgrund der mehr und mehr entstehenden Wolken flächendeckend Thermik zu bekommen. Doch leider machte die vorherrschend westliche Kaltluftströmung diese Hoffnung zunichte. Lediglich Edgar hatte dann nachmittags die fünf glücklichen Minuten, in ausreichende Höhe zu kommen, um von der Wolkenthermik zu profitieren, was ihm einen Flug von mehr als 2 Stunden bescherte.
Leider zog der Himmel an diesem Tag mehr und mehr zu und unser Vorhaben, nach gut 16 Stunden später auch auf dem letzten Sonnenstrahl zu landen, wurde mit aufkommenden Regen gegen 19 Uhr leider auch wieder beendet.
Aber nächstes Jahr gibt’s auch wieder eine Sonnenwende, und hoffentlich auch mit mehr Piloten und Schülern, besserem Wetter, wieder ein kerniges
Frühstück und hoffentlich auch mehr Kampfgeist aus Ohlstadt.
3stündiger Rundflug über München, Starnberg, Kochel- und Walchensee, Tegernsee und Schlierseeregion, Wendelstein, Kampenwand, Chiemsee und Chiemgau und zurück über den Inn nach Landshut. Alle Bilder gibt es ganz unten übrigens nochmal in höherer Auflösung!
Am Freitagnachmittag um 15 Uhr starteten Christoph und ich einen Rundflug über Bayerns schönen Landschaften. Beginnend von der heimatlichen Hallertau die wir Nähe Freising verließen, ging es übers Erdinger Moos. Vorher holten wir vom Tower in München die Einfluggenehmigung in die Kontrollzone, welche südlich der Amper beginnt. In ca. 3200ft Höhe kamen wir nördlich der Landebahn an, wo uns der Tower anwies, in den Gegenanflug der Rwy 08L zu gehen, um einer landenden Maschine ausreichend Platz zu gewähren. Anschließend kreuzten wir westlich des Flughafens den Einflugbereich und an Hallbergmoos vorbei. Dann ab über den Pflichtmeldepunkt Hotel 2, wo uns jedoch der Tower freundlich darauf hinwies, den jedoch westlich um anderthalb Meilen verfehlt zu haben. Doch kein Drama, über Hotel 1, kurz vor dem Speichersee verließen wir wieder die Kontrollzone und machten uns auf nach München.
Weiter ging es nach Fröttmaning über die Allianz Arena, vorbei zwischen Olympia Park und Englischem Garten.
Die bayr. Staatskanzlei mit dem großen Hof und im Hintergrund umgeben von Wald das Maximilianeum
Sehr schön zu sehen war die Bayrische Staatsbibliothek und die St. Ludwigs Kirche, sowie auch die Bayrische Staatskanzlei mit dem Dianatempel.
Natürlich darf das Münchner Wahrzeichen, die Frauenkirche nicht fehlen.
Schließlich führte unser Kurs, um es treffend mit den Worten Fredl Fesls zu sagen, „über Großlapp’n naus“ in Richtung Starnberger See, der zum Fünfseenland gehört, welchen wir von Starnberg beginnend nach Süden, also in Richtung des Werdenfelser Landes überquerten.
Allerdings gaben wir den ursprünglichen Plan, nach Kempten-Durach zu fliegen, noch vor Murnau auf, da sich im Westen der Himmel aufgrund der vorhergesagten Unwetter schon merklich eintrübte. Wir wären schon noch dort angekommen, aber wahrscheinlich wäre ein Weiterflug nicht mehr möglich gewesen.
Also ging es statt dessen weiter über den Kochelsee, von dem man das Walchenseekraftwerk bestaunen kann, hinauf um den dem Estergebirge vorgelagerten Herzogstand und dem Walchensee. Auch hier durfte eine Umrundung nicht fehlen.
Wir setzten unseren Flug südlich der Benediktenwand an der Hinteren Krottenalm vorbei und überquerten Lenggries weiter in Richtung Tegernsee.
Auch hier hatten wir einen malerischen Überflug über den See, an Rottach-Egern vorbei. Schön zu sehen sind Bad Wiessee, Tegernsee mit dem ehem. Kloster Tegernsee, welches jetzt ein Gymnasium, ein Bräustüberl und die Schloßbrennerei enthalten. Da soll noch einer sagen, Schule sei doof, ich vermute: Hier eher nicht.
Über die Schlierseeregion war von weitem schon die Wetterstation auf dem Wendelstein zu sehen. Nachdem ich dort schon einige Male hinaufgestiegen bin, war dort ein Überflug längst fällig. Also ging es vorbei am - manchen Skifahrern gut bekannten - Sudelfeld, welches sich zwischen Bayrischzell und Oberaudorf befindet.
Den Wendelstein erreicht man als Nicht-Flieger zum einen die von Brannenburg abgehenden Zahnradbahn, welche sich zum einen unter Denkmalschutz befindet, zum anderen im Film „Wer früher stirbt, ist länger tot“ eine kleine Erwähnung fand. Eine weitere noch bequeme Möglichkeit ist die Wendelstein-Seilbahn, abgehend von Bayrischzell. Die Hartgesottenen gehen zu Fuß vom Parkplatz Unteres Sudelfeld hinauf an den Wendelsteinalmen vorbei.
Dafür kann man sich oben auf der Bergstation mit einer zünftigen Brotzeit belohnen, wirft einem Blick in die Wendelsteinkapelle, oder man setzt einen dreiviertelstündigen Marsch auf den Gipfel nebst Wetterstation fort.
Weiter führte der Flug über die Hohen Asten, der höchstgelegene ganzjährig bewirtschaftete Bergbauernhof in Richtung Inntal, wobei wir über den Großen Riesenkopf den Großen und Kleinen Madron mit der Peterskirche überquerten. Auch hier ein kleiner Wandertipp: Zu erreichen ist der Petersberg über die Forststraße hinter Flintsbach an der Burgruine Falkenstein vorbei. Mit seinen 847m eher nicht als Bergtour zu verstehen, aber er bietet einen grandiosen Ausblick übers Inntal in Richtung Rosenheim und Irschenberg.
Auf dem weiteren Weg in Richtung Kampenwand passierten wir das Kranzhorn, welches genau auf der Grenze Deutschland zu Österreich liegt und als Besonderheit gleich 2 Gipfelkreuze trägt – ein Bayrisches und ein Tirolerisches.
Wir ließen es uns nicht nehmen, die Kampenwand zu umrunden. Beginnend mit der Bergstation der von Aschau hochführenden Seilbahn und die dort befindliche Sonnenalm und Möslarnalm. Dort ist auch ein beliebter Startplatz aller Paragliding-Begeisterten, also aufpassen, daß man nicht so einen „Vogel“ mit der Tragfläche mitnimmt.
Im Uhrzeigersinn kommt man an der Schlechtenbergalm und der sehr bekannten Steinlingalm vorbei, von welcher der Panormaweg zum Ostgipfel führt. Dort haben wir den paar Wanderern beim Gipfelkreuz ein wenig mit den Tragflächen „gewunken“.
Von der 1664m hohen Kampenwand bietet sich ein bezaubernder Blick über den Chiemsee. Diesen flogen wir über Bernau an, direkt in Richtung Herrenchiemsee mit seinem schönen Schloß.
Daneben gleich die Fraueninsel mit ihrem bekannten Kloster (sehr gutes Marzipan und Liköre!) und die kleine Krautinsel, deren Bewohner sich jedoch auf ein paar Kühe beschränken dürfte.
Die Überquerung des Chiemsees beendeten wir mit dem Vorbeiflug an Seebruck mit der aus dem Chiemsee mündenden Alz. Von dort aus flogen wir in Richtung meiner alten Heimat im Chiemgau, der Ortschaft Stein an der Traun mit ihrer Burg, welche als die größte Höhlenburg Europas gilt.
Vorderhalb der 40m senkrechten Felswand befindet sich das Schloß Stein, sowie die Brauerei mit ihren im Felsen eingebetteten Lagerkellern, wie auch an dessen Oberkante das Hochschloß. Der Ort gelangte zu trauriger Berühmtheit, als im Januar 2010 ein omnibusgroßer Felsblock aus der Wand brach und ein Wohnhaus unter sich begrub.
Weiter führte der Flug über das Alztal an Altenmarkt mit der Stiftskirche zu Baumburg und an Trostberg vorbei, und von dort aus weiter nach Norden über Waldkraiburg und rechts quer am Ampfinger Flugplatz, nachdem wir abermals den Inn überquerten.
Die Tour führte somit weiter an Neumarkt-St.Veit, Vilsbiburg und Geisenhausen vorbei, wo wir bereits den Kühlturm des Kernkraftwerk Ohu ausmachen konnten. Die immer weiter nach unten wandernde Tankanzeige gab dann den Anlaß, den Flugplatz in Landshut anzufliegen, um damit Gerät und Besatzung eine kurze Betankung zukommen zu lassen. Nach dem Überflug über die Burg Trausnitz und der Stadt flogen wir beim BMW Werk in die Platzrunde ein und landeten nach 2 Stunden 35 Minuten Flugzeit auf der 07 in EDML.
Nachdem der Mose und die Besatzung eine kleine Stärkung genossen haben, setzten wir zum abschließenden Heimflug an und landeten nach weiteren 28 Minuten - kleiner Umweg über Rohrbach inbegriffen - wieder in Auhöfe. Auf dem Weg war dann schon eine merkliche Eintrübung der Luft als Vorbote des angekündigten Unwetters zu bemerken.
Reine Flugzeit betrug 3:03 Stunden und wir haben rund 400 km in der Luft zurückgelegt, jede Menge guter Eindrücke und Fotos inbegriffen und dieses Mal blieb die Maschine, die Vögel und der Stolz des Piloten ohne Schaden.
Ich hoffe, ich konnte alle Landschaften richtig benennen, die wir überflogen und bitte um Nachsicht, sollte ich mich mal geirrt haben. Gern lasse ich mich korrigieren.
Segelfliegen in den Alpen hat seinen eigenen Reiz.
Deshalb beschloss ich trotz zeitgleichem Fliegerlager in Hayingen eine Woche zum Segelfliegen nach Mauterndorf zu fahren, mit 1110m MSL Österreichs höchstgelegenem Flugplatz. Ein ehemaliger Arbeitskollege war zu der Zeit ebenfalls dort und hatte gefragt, ob ich mitkomme.
Abstellplatz in der Halle neben einer SILA
Am Sonntag machte ich mich früh auf den Weg, damit ich den Tag auch gleich noch ein bisschen zum Fliegen nutzen könnte, falls das Wetter gut ist. Peter, mein Arbeitskollege, war bereits seit einer Woche dort, es gab aber für ihn bis jetzt noch keinen fliegbaren Tag. Deshalb war seine DG 300 noch nicht einmal aufgebaut als ich ankam.
Leider war auch der Sonntag nicht gut genug zum fliegen. Das wird hoffentlich besser in der kommenden Woche.
Wir beschlossen aber, die Flugzeuge noch am Sonntag zusammen zu bauen und in der Halle zu parken, um am nächsten Tag ganz entspannt bei Thermikbeginn starten zu können. Platz in der Halle war zum Glück ausreichend vorhanden. Die Vorhersage von “Alptherm” machte Hoffnung für den nächsten Tag, wenn auch die Basis in nur ca. 2500m MSL liegen sollte und damit nur knapp oberhalb und teilweise sogar unterhalb der Berggipfel. Wir werden sehen, wie das wird.
In der Halle stand ein guter Bekannter direkt neben der LS4, nämlich eine SILA. Meine Gedanken, dort über Nacht einen Flügel abzubauen und nach Hause zu bringen, habe ich trotzdem schnell verworfen (warum dieser Gedanke? Hier kann man es nachlesen). Am Montag war das Wetter wie angekündigt gut. Wir checkten also unsere Flugzeuge und brachten sie zum Start. Peter stand vorne und konnte als erster in die Luft. Er ist aber auch seit vielen Jahren regelmäßig in Mauterndorf zum Segelfliegen und kennt die Gegend sehr gut, deshalb war es mir ganz recht, wenn er mir zeigt, wo ich den Einstieg in die Thermik finde.
Es zeigte sich, dass “Alptherm” mit seiner Vorsage absolut recht hatte, die Basishöhen waren leider nicht höher als angekündigt, der nutzbare Höhenbereich zum Segelfliegen war deshalb nur wenige hundert Meter. Trotzdem konnte ich die Gegend schon mal ganz gut kennenlernen, weil über allen erreichbaren Bergen immer Thermik zu finden war, so dass ich mich problemlos von einem Berg zum nächsten weiter hangeln konnte.
Als ich nach über 5 Stunden Flug am Abend wieder gelandet war, wollte ich gerne die IGC-Datei aus dem FLARM auslesen um mir anschauen zu können, wo ich überall war und welche Strecke ich dabei zurückgelegt hatte. Leider musste ich feststellen, dass die Datei von dem Tag nicht vorhanden war. Und das sollte die nächsten Tage mit einer einzigen Ausnahme auch so bleiben, so dass ich leider keine Dokumentation über meine Flüge habe. Das ist aber auch das einzige, was in der Woche nicht funktioniert hat.
Der schmale Spalt zwischen Wolken und Bergen
Dienstag sollte ein noch besserer Tag werden. Die Basishöhen waren mit über 3000m MSL angekündigt und der Anschluss an den Alpenhauptkamm, wo die Thermik noch besser sein sollte, könnte möglich sein. Wir starteten gegen halb eins Ortszeit und der Einstieg in die Thermik war problemlos. Die angekündigten Basishöhen stimmten ebenfalls, so dass es ein entspannter Flug mit einer maximal erreichten Flughöhe von 3600m MSL wurde. Nur der Absprung zum Alpenhauptkamm wollte mir nicht gelingen, weil ich dabei jedesmal in ein Loch fliegen musste, das mir einen versperrten Rückweg ankündigte und ich keine rechte Lust auf eine Außenlandung in dem mir völlig unbekannten Gebiet hatte.
Also drehte ich jedesmal wieder rechtzeitig um, um die Mauterndorfer Berge in ausreichender Höhe wieder erreichen zu können. Welche Strecken ich trotzdem an diesem Tag zurückgelegt hatte, wird daran deutlich, dass ich am Abend zum Abfliegen der Höhe aus 3400m MSL noch einen langen Flug Richtung Osten und zurück machte, der alleine über 40km einfache Strecke betrug.
Leider ist aus den bereits beschriebenen Problemen mit dem FLARM ja nichts davon dokumentiert. Auch an diesem Tag war ich wieder fast fünf Stunden in der Luft.
Für Mittwoch war in “Alptherm” leider den ganzen Nachmittag Gewitter und Regenschauer vorhergesagt und keine nutzbare Thermik. Auch wenn die Regenschauer weitgehend ausblieben war zumindest die Thermikvorhersage korrekt, also blieb die LS4 an diesem Tag in der Halle.
Donnerstag sollte nach etwas verspätetem Thermikbeginn ein ganz guter Tag werden. Es sah allerdings Mittags ziemlich abgeschirmt aus. Trotzdem machten wir uns fertig zum starten. Peter stand mit seiner DG wieder vor mir, war also zuerst in der Luft. Als gerade das Schleppseil bei mir eingehängt wurde, meldete er sich aber auch schon wieder zur Landung, er hatte keinen nutzbaren Aufwind gefunden. Aber jeder muss seine Erfahrungen selber machen, deshalb startete ich trotzdem, um aber trotz 1100 Höhenmeter Schlepp nach 25 Minuten auch wieder auf dem Boden zu stehen.
Die IGC-Datei des vergeblichen Starversuches
Ein einheimischer Pilot, der einen Gastflug machen sollte, versuchte es deshalb erst gar nicht und vertröstete seinen Gast auf den nächsten Tag. Ausgerechnet diesen Flug habe ich dann aber doch vom FLARM auslesen können, der hätte mich aber eigentlich gar nicht interessiert. Das Höhenprofil ist aber schon interessant, es geht sowohl rauf als auch runter absolut gleichmäßig. Und zumindest der Schlepppilot war begeistert, weil die Schlepps so absolut ruhig und angenehm für ihn waren.
Nach ca. 2 Stunden Warten beschloss ich, dass die Wolken über einem der Berge jetzt doch vielversprechend aussehen. Ich redete mit dem Schlepppiloten, ob er mich dort hinschleppen könne. Er sagte, kein Problem, normalerweise machen sie das aber ganz selten, weil wenn dort Thermik ist, sind die Hausberge und –bärte auch gut. Trotzdem ließ ich mich dort hinschleppen und wie gut die Entscheidung war zeigte der weitere Verlauf des Flugtages.
Ich hatte dort ca. 2m/s Steigen und konnte ganz gut Höhe machen. Die Basis war etwas unterhalb 3000m MSL, das sollte ausreichen um andere Wolken über den Nachbarbergen anzufliegen. Aber egal in welche Richtung ich es an diesem Tag probierte, mehr als mal 20 Minuten die Höhe zu halten war an den anderen Bergen irgendwie nicht drin. So bin ich am Ende immer wieder zu meinem Ausgangspunkt zurückgekommen. Der war zum Glück eine sichere Bank, so dass ich doch einen ganz passablen Flug von mehr als 3,5 Stunden trotz der späten Startzeit noch zusammen brachte.
Peter, der sich nach meinem erfolgreichen Start auch dort hin schleppen ließ, ging es im Übrigen nicht anders. Wir haben aber nicht herausgefunden, was diesen einen Berg von den anderen eigentlich unterscheidet, dass er an dem Tag als einziger gut ging.
Der Freitag sollte laut Alptherm wieder besser werden. Also bauten wir unsere Flugzeuge zum vorhergesagten Thermikbeginn am Start der Piste 07 auf. Mit uns waren zwei einheimische Piloten ebenfalls am Start, ein Fluglehrer mit Flugschüler mit einer Blanik und ein Gastflug mit dem Twin Astir. Aber der Blick an den Himmel war nicht vielversprechend. Über den umliegenden Bergen keine einzige Thermikwolke, nur weiter im Osten die Berge waren voll davon. Aber zu weit weg, um sich dort hin schleppen zu lassen. Also war erst einmal Warten angesagt, der Wind war auch zu schwach um Hangaufwind zu erwarten.
Wir wollten ja auch nicht die Erfahrung vom Tag davor wiederholen. Und solange es nicht einmal die einheimischen Piloten versuchen, brauchen wir als Gäste das bestimmt auch nicht. Nach etwas mehr als einer Stunde begann dann der Wind aufzufrischen. Das war das Zeichen für den Twin Astir Piloten, es zu versuchen und falls er Erfolg hatte, wollten wir uns anschließen. Er ließ sich also hoch schleppen und konnte im Hangaufwind Höhe gewinnen. Dummerweise hatte der Wind inzwischen so zugenommen und kam für die Startbahn 07 aber aus der falschen Richtung, so dass der Start jetzt auf die Piste 25 verlegt werden musste. Drei Flugzeuge die ganze Startbahn (820m) runter ziehen dauert natürlich. Das war jetzt aber richtig ärgerlich, man könnte ja schon längst fliegen.
Der Twin Pilot kam in der Zwischenzeit mit seinem Fluggast zurück, weil es diesem dank der Turbulenzen am Hang nicht mehr wirklich gut ging. Als alle Flugzeuge am anderen Ende der Piste angekommen waren, war die Blanik als nächstes dran. Zum Glück waren die F-Schlepps heute nicht sehr lang, da der Hangaufwind schon relativ weit unten am Hang zu finden war. So musste ich jetzt nicht mehr übermäßig lange warten um dann auf 600m geschleppt zu werden.
Der Hangaufwind war nicht schlecht, aber es wurde schnell klar, warum es der Fluggast nicht allzu lange ausgehalten hat. Da waren schon ordentliche Turbulenzen in der Luft. Leider hat sich zunächst einmal bestätigt, dass es keine Thermik über den Bergen gab, das Steigen endete am Anfang doch relativ knapp über den Bergen. Erst eine gute Stunde später sah ich zwei vielversprechende Wolken etwas weiter hinten an dem Bergkamm, an dem ich mich befand, und machte mich mal auf den Weg dorthin. Da es dort auch Thermik gab, konnte ich dann doch etwas mehr Höhe gewinnen und fand mich nach dem Rückweg ein gutes Stück über dem Bergrücken wieder.
Das sollte doch reichen, um das Tal zum nächsten Bergrücken zu überbrücken, vielleicht geht es dort ja besser. Auf dem Weg dorthin machte ich über der Mitte des Tales allerdings eine neue Erfahrung. Da war ein sehr ruhiges und konstantes Steigen mitten über dem Tal, keine großen Steigwerte am Anfang aber es ging kontinuierlich aufwärts. Es war aber keine Thermikwolke zu sehen. Sollte das etwa eine kleine Welle sein, das wäre ja der Hammer. Ich stieg allmählich immer weiter, hatte inzwischen die 3000m MSL Marke passiert und sah plötzlich weiter im Osten ein Segelflugzeug, das noch einmal ein paar hundert Meter höher war als ich. So hoch könnte es also mindestens gehen.
Unten die Wolken, oben eine Lenti: Eindeutig in der Welle
Ich rief Peter über Funk, wie hoch er denn wäre. Seine Antwort war eindeutig, er war in 3400m MSL und er befand sich in einer kleinen Welle. Aha, er hatte die Welle also auch gefunden und das schon vor mir. Egal, ich war absolut zufrieden, das konnte ja ein sehr gelungener Flug heute werden, wenn das so weiter geht. Und die Welle hielt, was sie versprach. Den Rest des Tages verbrachte ich in der Gegend und hatte immer gutes Steigen, teilweise mit 3m/s und mehr.
Jetzt hatte ich aber ein anderes Problem. Ich war ja ohne Sauerstoff unterwegs. Was lernt man in der Ausbildung, ab welcher Höhe ist es ratsam, Sauerstoff dabei zu haben? Ich erinnere mich an 3000m. Ich horchte immer wieder in mich hinein, ob da irgendwelche Anzeichen von Sauerstoffmangel zu erkennen sind. Das Dumme ist, man merkt das ja nicht wirklich. Aber ich war ja in den letzten Tagen auch schon mehrfach deutlich über 3000m gewesen, also hatte mein Körper sich ja schon etwas akklimatisiert. Und ich weiß außerdem, dass meine Sauerstoffversorgung durch jahrelanges Rennradtraining in den Alpen und entsprechen viele rote Blutkörperchen sehr gut ist. Das sollte helfen. Also habe ich weiter versucht, so gut wie möglich in mich hinein zu horchen. Sind da irgendwelche Konzentrationsmängel? Muss ich vielleicht gähnen? Nein, es ging mir gut. Inzwischen war ich in der Welle auf 4000m MSL gestiegen. Das sollte jetzt aber mal genug sein.
Der Höhenmesser zeigt 4000m MSL; nicht die größte Höhe an diesm Tag
Ein bisschen Airliner-Feeling kam auch schon auf, weil ich die Wolken über den Bergen inzwischen von oben betrachten konnte. Es ist aber ganz klar nicht zur Nachahmung empfohlen so einen Flug ohne Sauerstoff zu machen. Mit weniger Training kann das auch schnell schief gehen, also lasst das bitte bleiben.
Ich habe es aber natürlich nicht bleiben lassen, dazu war es einfach zu großartig. Mittlerweile war es längst nach 18:00 Ortszeit, aber die Welle trägt immer noch. Gegen viertel vor sieben hatte ich immer noch 3m/s Steigen. inzwischen hatte ich auch meine Vorsätze über Bord geworfen, nicht über 4000m zu Steigen und hatte mein Limit auf 4500m angehoben. Dabei beließ ich es aber dann wirklich.
Im Funk hörte ich, dass sich Peter in Mauterndorf zur Landung meldet. Sonst war schon lange kein Flugbetrieb mehr dort, die warten dann jetzt also nur noch auf mich. Dann sollte ich wohl mal langsam auch runter. Also machte ich mich auf den Weg, meine Höhe abzufliegen. Solange ich in der Welle war, ging es dabei immer mal wieder rauf, aber im Abwind der Welle dafür auch mit mehr als 5 m/s nach unten. Es dauerte also trotz der großen Höhe nicht allzu lange, bis ich mich auch zur Landung meldete. So stieg ich um 19:17 Uhr Ortszeit nach (trotz sehr spätem Start) wieder knapp 5 Stunden Flugzeit mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus der LS4. Jetzt aber schnell das Flugzeug in die Halle räumen, damit der Betriebsleiter von Mauterndorf endlich auch Feierabend machen kann.
Für den nächsten Tag ist Regen vorher gesagt. Das kann mir aber nach dem Flug irgendwie egal sein, der ist sowieso nicht mehr zu toppen.