Aus den eigenen Reihen

 

Vor dem ersten Flug: Noch sitzt er und lächelt verschmitzt…

Sollte das je schon mal gelungen sein, so ist es lange her. Sehr lange. Aber nun können wir – nicht ohne Stolz – behaupten, dass ein Pflänzchen, lange im eigenen Garten gehegt und gepflegt, nun endlich Früchte getragen hat.

 

Nein, wir haben uns nicht dem Gartenbau gewidmet, auch wenn der Kartoffelacker, den wir als Piste bezeichnen, dies vermuten lässt.

Es geht um unsere Fluglehrer, früher nur als Gastlehrer am Platz, später dann als Vereinsmitglieder hinzugewonnen – so können wir nun verkünden, dass es ein bestehendes Vereinsmitglied ist, das den Sitzplatz in den Schulflugzeugen von vorne nach hinten gewechselt hat.

 

Robin Tannenberg ist – frisch aus den Kursen – nun neuestes Mitglied in unserer Gruppe der Fluglehrer und tatkräftig dabei, seine Kollegen zu unterstützen, wenn es heißt, Fußgängern Flügel zu verleihen. Dabei war es lange Zeit zuvor noch nicht mal sicher, daß er uns überhaupt als Pilot erhalten bleibt – zu unvorhersehbar war damals seine weitere berufliche Zukunft.

 

… schon steht er und hechelt verschwitzt. Nach dem ersten Flug mit Flugschüler und einger kurzen Besprechung geht’s gleich nochmal hoch!

 

Seinen ersten Start in seiner neuen Funktion durfte er daher am 20. Juli um 12:33 Uhr mit seinem Flugschüler Manuel Deysenroth erleben. Vier Minuten später, mit einer sauber durchgeführten Landung war das Debut gegeben. Noch 18 Starts mit insgesamt 4 Schülern folgten an diesem Tag – das nennt man mal aber eine ordentliche Leistung. Zwei Checkflüge inklusiv einer Seilrißübung für einen Scheinpiloten rundeten den Tag ab.

Robin Tannenberg (mitte) nach den ersten paar Flügen mit Flugschülern Luca und Manuel.

Nach dem erfolgreichen Flugtag, nachdem sämtliches Gerät wieder in den Hallen verstaut war, bekam Robin von Uwe Heßdörfer (2. Vorstand) und Andreas Sammereier eine „Black Box“ überreicht – als Zeichen des Willkommens und der Wertschätzung für seine Arbeit und Zeit, die er in seine Fluglehrerausbildung gesteckt hat.

Nach dem Öffnen kamen zum einen eine Flasche Rosé-Sekt – als Zeichen für Schweiß und Blut, das er für seine Flugschüler sicher noch vergießen wird – zum Vorschein, sowie ein absolut unverzichtbares Accessoire zur Ausbildungshilfe.

Die drei Stufen in einem Schulungsflug – anschreien, eingreifen und selber fliegen – werden nun durch eine wirksame Methode zur Aufbesserung der Aufmerksamkeit erweitert. Mit der Teleskopfunktion braucht man als Fluglehrer nicht einmal ein eine aufrechte Sitzposition zu rücken. Die 70 cm plus Armlänge reichen spielend zum Ohr des für die längste Zeit unbelehrbaren Flugschülers.

Wie? Das ist Körperverletzung? Aber nicht im Geringsten!

Aus meiner Ausbildung im Fach „menschliches Leistungsvermögen“ weiß ich noch: das Gehör ist der erste Sinn, den man in Stresssituationen verliert.

Anschreien hilft also dann nicht mehr. Der einzige Weg, einen Flugschüler auf seinem Weg zu einer misslichen Landung aus seiner Schockstarre, mit welcher er auch den Steuerknüppel festbetoniert hat, zu lösen, ist und bleibt nun mal der körperliche Kontakt.

Und nach einem Satz heiße Ohren (keine Angst, mehr wird’s nicht, die Enge des Cockpits lässt eh kaum Platz zum Ausholen), wird der Flugschüler neben intensiver Luftraumbeobachtung vor allem auf eines reagieren: Das typische Geräusch des Ausziehens des Teleskops. Alles zu seiner eigenen Sicherheit.

Wenn Du, liebe(r) Leser(in), dich für das Fliegen interessierst, dann kannst du auf unserer Website noch mehr über die Ausbildung zum Piloten lesen (auch völlig ohne Ironie!). Wenn du einfach mal das Fliegen ausprobieren möchtest, findest du auf der Seite über Mitflüge mehr Informationen!

Wir wünschen unserem neuen Fluglehrer Robin und seinen Schülern viel Erfolg und eine schmerzfreie Saison!

Die neuen Fluglehrer und ihre Ausbilder aus dem Lehrgang in dem auch Robin seine Fluglehrerlizenz bekommen hat.

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