Nachdem wir im Frühjahr angefangen haben unsere Piste zu sanieren, können wir nun wieder vereinzelte Starts mit unserem Motorsegler und unserem Ultraleicht Flugzeug durchführen. Der Flugbetrieb mit Segelflugzeugen ist bei uns allerdings noch nicht möglich.
Unsere Piste hat in den vergangenen Jahren sehr unter den Aktivitäten von Maulwürfen und anderen Tieren gelitten. Sie höhlen den Boden aus, wodurch dann Bodenwellen und Schlaglöcher entstehen. Die einzige Möglichkeit, die uns jetzt geblieben ist, war eine grundlegende Sanierung der Landebahn.
Dazu mussten wir die Grasnarbe entfernen und die Piste komplett glatt ziehen. Das hat zur Folge, dass ca. 1/3 der Piste gerade nicht befliegbar sind. Ohne das Gras werden kleine (und große) Steine aufgewirbelt und schlagen unter Umständen durch die Bespannung der Flugzeuge durch oder verursachen Dellen. Um diese Schäden an Flugzeugen zu vermeiden wird nur auf den Teilen der Piste gestartet und gelandet, auf denen die Grasnarbe unversehrt ist.
Während unsere Segelflugpiloten weiterhin die Gastfreundschaft unseres Nachbarvereins in Gammelsdorf genießen dürfen (an dieser Stelle vielen lieben Dank!!), haben die Piloten des Motorseglers und unseres neuen Ultraleichts die Möglichkeit, auf den “hinteren Teilen” der Piste zu fliegen.
Die Arbeiten an der Piste gehen leider schleppender voran als erhofft. Das liegt größtenteils am Wetter: Der Boden trocknet nicht richtig ab. Das heißt, wenn immer wir “Erdarbeiten” vornehmen wollen haben wir es mit einem matschigen Material zu tun, in dem unsere Traktoren stecken bleiben und wir nicht die nötigen Fortschritte bei der Arbeit machen können.
Wir hoffen, dass wir noch dieses Jahr wieder Gras ansähen können, sodass wir nächstes Jahr wieder die komplette Piste zur Verfügung haben.
Aufgrund der steigenden Waldbrandgefahr starten inzwischen die ersten Überwachungsflüge der Luftrettungsstaffel (LRSt) Bayern mit Piloten und Flugzeugen des LSV Pfaffenhofen wieder.
Das lang anhaltende Frühlingswetter hat den Start in die Flugsaison auch bei uns verzögert. Der Sommer scheint den Kampf jetzt aber gewonnen zu haben, sodass wir inzwischen nicht nur fleißig am fliegen sind, sondern außerdem auch wieder mit einer erhöhten Waldbrandgefahr zurecht kommen müssen. (Dazu auch zwei Artikel des BR, allerdings nicht für Oberbayern: Artikel 1, Artikel 2)
Seit vielen Jahren fliegt der LSV Pfaffenhofen für die Luftrettungsstaffel Bayern sogenannte “Waldbrandüberwachungsflüge”. Dabei stellt der LSV nicht nur seine Flugzeuge sondern auch ehrenamtliche und erfahrene Piloten zur Verfügung. Diese fliegen zusammen mit ausgebildeten Luftbeobachtern eine Route über mehrere Landkreise ab. Dabei wird vor allem auf Rauchsäulen geachtet.
Wenn die Besatzung eine solche Rauchsäule sichtet wird das verursachende Feuer aus der Luft inspiziert. Durch die direkte Verbindung über Digitalfunk kann der Beobachter auch die Einsatzkräfte am Boden verständigen und ihnen bei der Navigation, z.B. in großen Waldgebieten helfen und den Brand weiter beobachten.
Nebenbei werden außerdem von oben sichtbare Verschmutzungen in Gewässern oder auch Borkenkäfer-Ausbreitungen dokumentiert.
Seit dem 1. Juni sind aufgrund der gestiegenen Waldbrandgefahr wieder die ersten Überwachungsflüge der Luftrettungsstaffel am Flugplatz Hallertau gestartet. Um eine noch höhere Einsatzbereitschaft zu gewährleisten wurden dieses Jahr 3 neue Einsatzpiloten gemeldet, die bereits einige Flugstunden auf dem Buckel haben. Zwar müssen die Piloten noch von der Luftrettungsstaffel anerkannt werden, die Zahl der Piloten würde dann aber auf insgesamt 8 ansteigen.
Weitere Informationen zur Luftrettungsstaffel gibt es hier.
3stündiger Rundflug über München, Starnberg, Kochel- und Walchensee, Tegernsee und Schlierseeregion, Wendelstein, Kampenwand, Chiemsee und Chiemgau und zurück über den Inn nach Landshut. Alle Bilder gibt es ganz unten übrigens nochmal in höherer Auflösung!
Am Freitagnachmittag um 15 Uhr starteten Christoph und ich einen Rundflug über Bayerns schönen Landschaften. Beginnend von der heimatlichen Hallertau die wir Nähe Freising verließen, ging es übers Erdinger Moos. Vorher holten wir vom Tower in München die Einfluggenehmigung in die Kontrollzone, welche südlich der Amper beginnt. In ca. 3200ft Höhe kamen wir nördlich der Landebahn an, wo uns der Tower anwies, in den Gegenanflug der Rwy 08L zu gehen, um einer landenden Maschine ausreichend Platz zu gewähren. Anschließend kreuzten wir westlich des Flughafens den Einflugbereich und an Hallbergmoos vorbei. Dann ab über den Pflichtmeldepunkt Hotel 2, wo uns jedoch der Tower freundlich darauf hinwies, den jedoch westlich um anderthalb Meilen verfehlt zu haben. Doch kein Drama, über Hotel 1, kurz vor dem Speichersee verließen wir wieder die Kontrollzone und machten uns auf nach München.
Weiter ging es nach Fröttmaning über die Allianz Arena, vorbei zwischen Olympia Park und Englischem Garten.
Sehr schön zu sehen war die Bayrische Staatsbibliothek und die St. Ludwigs Kirche, sowie auch die Bayrische Staatskanzlei mit dem Dianatempel.
Natürlich darf das Münchner Wahrzeichen, die Frauenkirche nicht fehlen.
Schließlich führte unser Kurs, um es treffend mit den Worten Fredl Fesls zu sagen, „über Großlapp’n naus“ in Richtung Starnberger See, der zum Fünfseenland gehört, welchen wir von Starnberg beginnend nach Süden, also in Richtung des Werdenfelser Landes überquerten.
Allerdings gaben wir den ursprünglichen Plan, nach Kempten-Durach zu fliegen, noch vor Murnau auf, da sich im Westen der Himmel aufgrund der vorhergesagten Unwetter schon merklich eintrübte. Wir wären schon noch dort angekommen, aber wahrscheinlich wäre ein Weiterflug nicht mehr möglich gewesen.
Also ging es statt dessen weiter über den Kochelsee, von dem man das Walchenseekraftwerk bestaunen kann, hinauf um den dem Estergebirge vorgelagerten Herzogstand und dem Walchensee. Auch hier durfte eine Umrundung nicht fehlen.
Wir setzten unseren Flug südlich der Benediktenwand an der Hinteren Krottenalm vorbei und überquerten Lenggries weiter in Richtung Tegernsee.
Auch hier hatten wir einen malerischen Überflug über den See, an Rottach-Egern vorbei. Schön zu sehen sind Bad Wiessee, Tegernsee mit dem ehem. Kloster Tegernsee, welches jetzt ein Gymnasium, ein Bräustüberl und die Schloßbrennerei enthalten. Da soll noch einer sagen, Schule sei doof, ich vermute: Hier eher nicht.
Über die Schlierseeregion war von weitem schon die Wetterstation auf dem Wendelstein zu sehen. Nachdem ich dort schon einige Male hinaufgestiegen bin, war dort ein Überflug längst fällig. Also ging es vorbei am - manchen Skifahrern gut bekannten - Sudelfeld, welches sich zwischen Bayrischzell und Oberaudorf befindet.
Den Wendelstein erreicht man als Nicht-Flieger zum einen die von Brannenburg abgehenden Zahnradbahn, welche sich zum einen unter Denkmalschutz befindet, zum anderen im Film „Wer früher stirbt, ist länger tot“ eine kleine Erwähnung fand. Eine weitere noch bequeme Möglichkeit ist die Wendelstein-Seilbahn, abgehend von Bayrischzell. Die Hartgesottenen gehen zu Fuß vom Parkplatz Unteres Sudelfeld hinauf an den Wendelsteinalmen vorbei.
Dafür kann man sich oben auf der Bergstation mit einer zünftigen Brotzeit belohnen, wirft einem Blick in die Wendelsteinkapelle, oder man setzt einen dreiviertelstündigen Marsch auf den Gipfel nebst Wetterstation fort.
Weiter führte der Flug über die Hohen Asten, der höchstgelegene ganzjährig bewirtschaftete Bergbauernhof in Richtung Inntal, wobei wir über den Großen Riesenkopf den Großen und Kleinen Madron mit der Peterskirche überquerten. Auch hier ein kleiner Wandertipp: Zu erreichen ist der Petersberg über die Forststraße hinter Flintsbach an der Burgruine Falkenstein vorbei. Mit seinen 847m eher nicht als Bergtour zu verstehen, aber er bietet einen grandiosen Ausblick übers Inntal in Richtung Rosenheim und Irschenberg.
Auf dem weiteren Weg in Richtung Kampenwand passierten wir das Kranzhorn, welches genau auf der Grenze Deutschland zu Österreich liegt und als Besonderheit gleich 2 Gipfelkreuze trägt – ein Bayrisches und ein Tirolerisches.
Wir ließen es uns nicht nehmen, die Kampenwand zu umrunden. Beginnend mit der Bergstation der von Aschau hochführenden Seilbahn und die dort befindliche Sonnenalm und Möslarnalm. Dort ist auch ein beliebter Startplatz aller Paragliding-Begeisterten, also aufpassen, daß man nicht so einen „Vogel“ mit der Tragfläche mitnimmt.
Im Uhrzeigersinn kommt man an der Schlechtenbergalm und der sehr bekannten Steinlingalm vorbei, von welcher der Panormaweg zum Ostgipfel führt. Dort haben wir den paar Wanderern beim Gipfelkreuz ein wenig mit den Tragflächen „gewunken“.
Von der 1664m hohen Kampenwand bietet sich ein bezaubernder Blick über den Chiemsee. Diesen flogen wir über Bernau an, direkt in Richtung Herrenchiemsee mit seinem schönen Schloß.
Daneben gleich die Fraueninsel mit ihrem bekannten Kloster (sehr gutes Marzipan und Liköre!) und die kleine Krautinsel, deren Bewohner sich jedoch auf ein paar Kühe beschränken dürfte.
Die Überquerung des Chiemsees beendeten wir mit dem Vorbeiflug an Seebruck mit der aus dem Chiemsee mündenden Alz. Von dort aus flogen wir in Richtung meiner alten Heimat im Chiemgau, der Ortschaft Stein an der Traun mit ihrer Burg, welche als die größte Höhlenburg Europas gilt.
Vorderhalb der 40m senkrechten Felswand befindet sich das Schloß Stein, sowie die Brauerei mit ihren im Felsen eingebetteten Lagerkellern, wie auch an dessen Oberkante das Hochschloß. Der Ort gelangte zu trauriger Berühmtheit, als im Januar 2010 ein omnibusgroßer Felsblock aus der Wand brach und ein Wohnhaus unter sich begrub.
Weiter führte der Flug über das Alztal an Altenmarkt mit der Stiftskirche zu Baumburg und an Trostberg vorbei, und von dort aus weiter nach Norden über Waldkraiburg und rechts quer am Ampfinger Flugplatz, nachdem wir abermals den Inn überquerten.
Die Tour führte somit weiter an Neumarkt-St.Veit, Vilsbiburg und Geisenhausen vorbei, wo wir bereits den Kühlturm des Kernkraftwerk Ohu ausmachen konnten. Die immer weiter nach unten wandernde Tankanzeige gab dann den Anlaß, den Flugplatz in Landshut anzufliegen, um damit Gerät und Besatzung eine kurze Betankung zukommen zu lassen. Nach dem Überflug über die Burg Trausnitz und der Stadt flogen wir beim BMW Werk in die Platzrunde ein und landeten nach 2 Stunden 35 Minuten Flugzeit auf der 07 in EDML.
Nachdem der Mose und die Besatzung eine kleine Stärkung genossen haben, setzten wir zum abschließenden Heimflug an und landeten nach weiteren 28 Minuten - kleiner Umweg über Rohrbach inbegriffen - wieder in Auhöfe. Auf dem Weg war dann schon eine merkliche Eintrübung der Luft als Vorbote des angekündigten Unwetters zu bemerken.
Reine Flugzeit betrug 3:03 Stunden und wir haben rund 400 km in der Luft zurückgelegt, jede Menge guter Eindrücke und Fotos inbegriffen und dieses Mal blieb die Maschine, die Vögel und der Stolz des Piloten ohne Schaden.
Ich hoffe, ich konnte alle Landschaften richtig benennen, die wir überflogen und bitte um Nachsicht, sollte ich mich mal geirrt haben. Gern lasse ich mich korrigieren.
Segelfliegen in den Alpen hat seinen eigenen Reiz.
Deshalb beschloss ich trotz zeitgleichem Fliegerlager in Hayingen eine Woche zum Segelfliegen nach Mauterndorf zu fahren, mit 1110m MSL Österreichs höchstgelegenem Flugplatz. Ein ehemaliger Arbeitskollege war zu der Zeit ebenfalls dort und hatte gefragt, ob ich mitkomme.
Am Sonntag machte ich mich früh auf den Weg, damit ich den Tag auch gleich noch ein bisschen zum Fliegen nutzen könnte, falls das Wetter gut ist. Peter, mein Arbeitskollege, war bereits seit einer Woche dort, es gab aber für ihn bis jetzt noch keinen fliegbaren Tag. Deshalb war seine DG 300 noch nicht einmal aufgebaut als ich ankam.
Leider war auch der Sonntag nicht gut genug zum fliegen. Das wird hoffentlich besser in der kommenden Woche.
Wir beschlossen aber, die Flugzeuge noch am Sonntag zusammen zu bauen und in der Halle zu parken, um am nächsten Tag ganz entspannt bei Thermikbeginn starten zu können. Platz in der Halle war zum Glück ausreichend vorhanden. Die Vorhersage von “Alptherm” machte Hoffnung für den nächsten Tag, wenn auch die Basis in nur ca. 2500m MSL liegen sollte und damit nur knapp oberhalb und teilweise sogar unterhalb der Berggipfel. Wir werden sehen, wie das wird.
In der Halle stand ein guter Bekannter direkt neben der LS4, nämlich eine SILA. Meine Gedanken, dort über Nacht einen Flügel abzubauen und nach Hause zu bringen, habe ich trotzdem schnell verworfen (warum dieser Gedanke? Hier kann man es nachlesen). Am Montag war das Wetter wie angekündigt gut. Wir checkten also unsere Flugzeuge und brachten sie zum Start. Peter stand vorne und konnte als erster in die Luft. Er ist aber auch seit vielen Jahren regelmäßig in Mauterndorf zum Segelfliegen und kennt die Gegend sehr gut, deshalb war es mir ganz recht, wenn er mir zeigt, wo ich den Einstieg in die Thermik finde.
Es zeigte sich, dass “Alptherm” mit seiner Vorsage absolut recht hatte, die Basishöhen waren leider nicht höher als angekündigt, der nutzbare Höhenbereich zum Segelfliegen war deshalb nur wenige hundert Meter. Trotzdem konnte ich die Gegend schon mal ganz gut kennenlernen, weil über allen erreichbaren Bergen immer Thermik zu finden war, so dass ich mich problemlos von einem Berg zum nächsten weiter hangeln konnte.
Als ich nach über 5 Stunden Flug am Abend wieder gelandet war, wollte ich gerne die IGC-Datei aus dem FLARM auslesen um mir anschauen zu können, wo ich überall war und welche Strecke ich dabei zurückgelegt hatte. Leider musste ich feststellen, dass die Datei von dem Tag nicht vorhanden war. Und das sollte die nächsten Tage mit einer einzigen Ausnahme auch so bleiben, so dass ich leider keine Dokumentation über meine Flüge habe. Das ist aber auch das einzige, was in der Woche nicht funktioniert hat.
Dienstag sollte ein noch besserer Tag werden. Die Basishöhen waren mit über 3000m MSL angekündigt und der Anschluss an den Alpenhauptkamm, wo die Thermik noch besser sein sollte, könnte möglich sein. Wir starteten gegen halb eins Ortszeit und der Einstieg in die Thermik war problemlos. Die angekündigten Basishöhen stimmten ebenfalls, so dass es ein entspannter Flug mit einer maximal erreichten Flughöhe von 3600m MSL wurde. Nur der Absprung zum Alpenhauptkamm wollte mir nicht gelingen, weil ich dabei jedesmal in ein Loch fliegen musste, das mir einen versperrten Rückweg ankündigte und ich keine rechte Lust auf eine Außenlandung in dem mir völlig unbekannten Gebiet hatte.
Also drehte ich jedesmal wieder rechtzeitig um, um die Mauterndorfer Berge in ausreichender Höhe wieder erreichen zu können. Welche Strecken ich trotzdem an diesem Tag zurückgelegt hatte, wird daran deutlich, dass ich am Abend zum Abfliegen der Höhe aus 3400m MSL noch einen langen Flug Richtung Osten und zurück machte, der alleine über 40km einfache Strecke betrug.
Leider ist aus den bereits beschriebenen Problemen mit dem FLARM ja nichts davon dokumentiert. Auch an diesem Tag war ich wieder fast fünf Stunden in der Luft.
Für Mittwoch war in “Alptherm” leider den ganzen Nachmittag Gewitter und Regenschauer vorhergesagt und keine nutzbare Thermik. Auch wenn die Regenschauer weitgehend ausblieben war zumindest die Thermikvorhersage korrekt, also blieb die LS4 an diesem Tag in der Halle.
Donnerstag sollte nach etwas verspätetem Thermikbeginn ein ganz guter Tag werden. Es sah allerdings Mittags ziemlich abgeschirmt aus. Trotzdem machten wir uns fertig zum starten. Peter stand mit seiner DG wieder vor mir, war also zuerst in der Luft. Als gerade das Schleppseil bei mir eingehängt wurde, meldete er sich aber auch schon wieder zur Landung, er hatte keinen nutzbaren Aufwind gefunden. Aber jeder muss seine Erfahrungen selber machen, deshalb startete ich trotzdem, um aber trotz 1100 Höhenmeter Schlepp nach 25 Minuten auch wieder auf dem Boden zu stehen.
Ein einheimischer Pilot, der einen Gastflug machen sollte, versuchte es deshalb erst gar nicht und vertröstete seinen Gast auf den nächsten Tag. Ausgerechnet diesen Flug habe ich dann aber doch vom FLARM auslesen können, der hätte mich aber eigentlich gar nicht interessiert. Das Höhenprofil ist aber schon interessant, es geht sowohl rauf als auch runter absolut gleichmäßig. Und zumindest der Schlepppilot war begeistert, weil die Schlepps so absolut ruhig und angenehm für ihn waren.
Nach ca. 2 Stunden Warten beschloss ich, dass die Wolken über einem der Berge jetzt doch vielversprechend aussehen. Ich redete mit dem Schlepppiloten, ob er mich dort hinschleppen könne. Er sagte, kein Problem, normalerweise machen sie das aber ganz selten, weil wenn dort Thermik ist, sind die Hausberge und –bärte auch gut. Trotzdem ließ ich mich dort hinschleppen und wie gut die Entscheidung war zeigte der weitere Verlauf des Flugtages.
Ich hatte dort ca. 2m/s Steigen und konnte ganz gut Höhe machen. Die Basis war etwas unterhalb 3000m MSL, das sollte ausreichen um andere Wolken über den Nachbarbergen anzufliegen. Aber egal in welche Richtung ich es an diesem Tag probierte, mehr als mal 20 Minuten die Höhe zu halten war an den anderen Bergen irgendwie nicht drin. So bin ich am Ende immer wieder zu meinem Ausgangspunkt zurückgekommen. Der war zum Glück eine sichere Bank, so dass ich doch einen ganz passablen Flug von mehr als 3,5 Stunden trotz der späten Startzeit noch zusammen brachte.
Peter, der sich nach meinem erfolgreichen Start auch dort hin schleppen ließ, ging es im Übrigen nicht anders. Wir haben aber nicht herausgefunden, was diesen einen Berg von den anderen eigentlich unterscheidet, dass er an dem Tag als einziger gut ging.
Der Freitag sollte laut Alptherm wieder besser werden. Also bauten wir unsere Flugzeuge zum vorhergesagten Thermikbeginn am Start der Piste 07 auf. Mit uns waren zwei einheimische Piloten ebenfalls am Start, ein Fluglehrer mit Flugschüler mit einer Blanik und ein Gastflug mit dem Twin Astir. Aber der Blick an den Himmel war nicht vielversprechend. Über den umliegenden Bergen keine einzige Thermikwolke, nur weiter im Osten die Berge waren voll davon. Aber zu weit weg, um sich dort hin schleppen zu lassen. Also war erst einmal Warten angesagt, der Wind war auch zu schwach um Hangaufwind zu erwarten.
Wir wollten ja auch nicht die Erfahrung vom Tag davor wiederholen. Und solange es nicht einmal die einheimischen Piloten versuchen, brauchen wir als Gäste das bestimmt auch nicht. Nach etwas mehr als einer Stunde begann dann der Wind aufzufrischen. Das war das Zeichen für den Twin Astir Piloten, es zu versuchen und falls er Erfolg hatte, wollten wir uns anschließen. Er ließ sich also hoch schleppen und konnte im Hangaufwind Höhe gewinnen. Dummerweise hatte der Wind inzwischen so zugenommen und kam für die Startbahn 07 aber aus der falschen Richtung, so dass der Start jetzt auf die Piste 25 verlegt werden musste. Drei Flugzeuge die ganze Startbahn (820m) runter ziehen dauert natürlich. Das war jetzt aber richtig ärgerlich, man könnte ja schon längst fliegen.
Der Twin Pilot kam in der Zwischenzeit mit seinem Fluggast zurück, weil es diesem dank der Turbulenzen am Hang nicht mehr wirklich gut ging. Als alle Flugzeuge am anderen Ende der Piste angekommen waren, war die Blanik als nächstes dran. Zum Glück waren die F-Schlepps heute nicht sehr lang, da der Hangaufwind schon relativ weit unten am Hang zu finden war. So musste ich jetzt nicht mehr übermäßig lange warten um dann auf 600m geschleppt zu werden.
Der Hangaufwind war nicht schlecht, aber es wurde schnell klar, warum es der Fluggast nicht allzu lange ausgehalten hat. Da waren schon ordentliche Turbulenzen in der Luft. Leider hat sich zunächst einmal bestätigt, dass es keine Thermik über den Bergen gab, das Steigen endete am Anfang doch relativ knapp über den Bergen. Erst eine gute Stunde später sah ich zwei vielversprechende Wolken etwas weiter hinten an dem Bergkamm, an dem ich mich befand, und machte mich mal auf den Weg dorthin. Da es dort auch Thermik gab, konnte ich dann doch etwas mehr Höhe gewinnen und fand mich nach dem Rückweg ein gutes Stück über dem Bergrücken wieder.
Das sollte doch reichen, um das Tal zum nächsten Bergrücken zu überbrücken, vielleicht geht es dort ja besser. Auf dem Weg dorthin machte ich über der Mitte des Tales allerdings eine neue Erfahrung. Da war ein sehr ruhiges und konstantes Steigen mitten über dem Tal, keine großen Steigwerte am Anfang aber es ging kontinuierlich aufwärts. Es war aber keine Thermikwolke zu sehen. Sollte das etwa eine kleine Welle sein, das wäre ja der Hammer. Ich stieg allmählich immer weiter, hatte inzwischen die 3000m MSL Marke passiert und sah plötzlich weiter im Osten ein Segelflugzeug, das noch einmal ein paar hundert Meter höher war als ich. So hoch könnte es also mindestens gehen.
Ich rief Peter über Funk, wie hoch er denn wäre. Seine Antwort war eindeutig, er war in 3400m MSL und er befand sich in einer kleinen Welle. Aha, er hatte die Welle also auch gefunden und das schon vor mir. Egal, ich war absolut zufrieden, das konnte ja ein sehr gelungener Flug heute werden, wenn das so weiter geht. Und die Welle hielt, was sie versprach. Den Rest des Tages verbrachte ich in der Gegend und hatte immer gutes Steigen, teilweise mit 3m/s und mehr.
Jetzt hatte ich aber ein anderes Problem. Ich war ja ohne Sauerstoff unterwegs. Was lernt man in der Ausbildung, ab welcher Höhe ist es ratsam, Sauerstoff dabei zu haben? Ich erinnere mich an 3000m. Ich horchte immer wieder in mich hinein, ob da irgendwelche Anzeichen von Sauerstoffmangel zu erkennen sind. Das Dumme ist, man merkt das ja nicht wirklich. Aber ich war ja in den letzten Tagen auch schon mehrfach deutlich über 3000m gewesen, also hatte mein Körper sich ja schon etwas akklimatisiert. Und ich weiß außerdem, dass meine Sauerstoffversorgung durch jahrelanges Rennradtraining in den Alpen und entsprechen viele rote Blutkörperchen sehr gut ist. Das sollte helfen. Also habe ich weiter versucht, so gut wie möglich in mich hinein zu horchen. Sind da irgendwelche Konzentrationsmängel? Muss ich vielleicht gähnen? Nein, es ging mir gut. Inzwischen war ich in der Welle auf 4000m MSL gestiegen. Das sollte jetzt aber mal genug sein.
Ein bisschen Airliner-Feeling kam auch schon auf, weil ich die Wolken über den Bergen inzwischen von oben betrachten konnte. Es ist aber ganz klar nicht zur Nachahmung empfohlen so einen Flug ohne Sauerstoff zu machen. Mit weniger Training kann das auch schnell schief gehen, also lasst das bitte bleiben.
Ich habe es aber natürlich nicht bleiben lassen, dazu war es einfach zu großartig. Mittlerweile war es längst nach 18:00 Ortszeit, aber die Welle trägt immer noch. Gegen viertel vor sieben hatte ich immer noch 3m/s Steigen. inzwischen hatte ich auch meine Vorsätze über Bord geworfen, nicht über 4000m zu Steigen und hatte mein Limit auf 4500m angehoben. Dabei beließ ich es aber dann wirklich.
Im Funk hörte ich, dass sich Peter in Mauterndorf zur Landung meldet. Sonst war schon lange kein Flugbetrieb mehr dort, die warten dann jetzt also nur noch auf mich. Dann sollte ich wohl mal langsam auch runter. Also machte ich mich auf den Weg, meine Höhe abzufliegen. Solange ich in der Welle war, ging es dabei immer mal wieder rauf, aber im Abwind der Welle dafür auch mit mehr als 5 m/s nach unten. Es dauerte also trotz der großen Höhe nicht allzu lange, bis ich mich auch zur Landung meldete. So stieg ich um 19:17 Uhr Ortszeit nach (trotz sehr spätem Start) wieder knapp 5 Stunden Flugzeit mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus der LS4. Jetzt aber schnell das Flugzeug in die Halle räumen, damit der Betriebsleiter von Mauterndorf endlich auch Feierabend machen kann.
Für den nächsten Tag ist Regen vorher gesagt. Das kann mir aber nach dem Flug irgendwie egal sein, der ist sowieso nicht mehr zu toppen.
Kurzfristig gefaßte Vorhaben sind manchmal die besten. So haben Uwe und ich am Vorabend abgesprochen, einen Flug zur Zugspitze zu unternehmen. Am Samstag nach Check der Maschine und Benzin für 3 Stunden Flug fassen ging es um Viertel nach Zwei (local) in die Luft. Edgar, der gegen Mittag zum Platz kam, fand dies auch eine gute Idee und schlug vor, daß er mit dem Mose mit uns fliegt.
Bis hinter Pfaffenhofen hatten wir ihn noch im Blickfeld, dann verlor sich seine Spur.
Also vorbei an Petershausen – die Bahnlinie ist ein hervorragender Wegweiser – an Markt Indersdorf und Altomünster vorbei. Die A8 bei Sulzemoos war dann der nächste Auffangpunkt zur Orientierung Richtung Jesenwang. Von dort aus ist schon der Ammersee zu sehen, an dessen Westufer wir entlang fliegen wollen, um sicher aus den Kontrollzonen von Penzing und Landsberg / Lech zu bleiben.
Südlich vom Ammersee tat es plötzlich einen Schlag. Offensichtlich ist uns ein Vogel in über 4000 Fuß Höhe an die linke Fläche geknallt. Da machte sich Nervosität beim Uwe breit. Auf der Suche nach einem geeigneten Flugplatz bot sich Paterzell an, um den Schaden am Boden zu begutachten. So meldeten wir uns bei München Information ab mit der Info, in Paterzell eine Sicherheitslandung vorzunehmen.
Die Fliegerkollegen vom Luftsportverein Weilheim-Peißenberg erlaubten uns die Landung auf ihrem Platz. So konnte man auch mal die Menschen sehen, die wir sonst immer auf dem Funk hören – sie verwenden nämlich genau die gleiche Funkfrequenz wie wir.
Nachdem wir den Einschlag begutachtet hatten, auch der anwesende Werkstattleiter von den Paterzellern sah sich das an und gab Entwarnung, und nachdem sich das flaue Bauchgefühl beim Uwe gelegt hatte, stand einem Start und Weiterflug zur Zugspitze nichts mehr entgegen. Nach ca. einer dreiviertel Stunde waren wir wieder in der Luft und schlugen den Weg nach Murnau ein. Insbesondere Motorrad- oder Skifahrern wird dieser Ort ein Begriff sein, denn der eine oder andere bekommt schon mal einen Flug dorthin, allerdings im Rettungshubschrauber.
Der nächste Überflug war dann Ohlstadt, wo wir nebenbei etwas Segelflugbetrieb bei der Werdenfelser Gruppe betrachten konnten. Wir meldeten uns kurz über Funk. Ich machte dort letztes Jahr meine Trudeleinweisung im Segelflieger kurz vor meiner A-Prüfung und wußte daher, daß bei guter Thermik, die uns auch hin und wieder in der Sila durchgeschüttelt hat, uns durchaus ein Segelflieger in 4000 Fuß begegnen könnte.
Weiter Richtung Garmisch, und wir waren da schon gut im Steigflug, um dann auch die nötigen 10000 Fuß zu bekommen, um über die Berge zu kommen. Über Oberau, am Kloster Ettal vorbei, über Garmisch und weiter Richtung Berg.
Wir drehten zwei Runden um die Zugspitze und konnten dort die derzeit laufenden Bauarbeiten an der neuen Bergstation begutachten. Bei phänomenaler Sicht und Wetterbedingungen entstanden dann einige gute Fotos.
Zurück dann zwischen Waxenstein und Alpspitze und am Kreuzeck vorbei und wieder auf gleicher Strecke zurück beendeten wir den Ausflug mit der Landung in Auhöfe um ca. 20 nach 5.
Ein schöner Flug um vor allem Erfahrung in Navigation und Flugfunk zu sammeln.
Nach einer butterweichen Landung konnten die Mitglieder des LSV-Pfaffenhofen gestern ihr neues Flugzeug willkommen heißen.
Am 31.10.2016, kurz vor Sonnenuntergang, landete die SILA 450C auf dem Flugplatz Hallertau. Bei diesem Flugzeug handelt es sich um ein Ultraleicht, ein Flugzeug mit einer maximalen Abflugmasse von 472,5 kg. Lange war der LSV nun auf der Suche nach einem geeigneten Ultraleicht, dass einen hohen Maßstab an Kriterien zu erfüllen hatte. Der Flugzeugtyp SILA fiel dabei schon früh in die engere Auswahl, sogar ein Vorführflugzeug wurde im Frühling an den Platz geholt. Ein fabrikneues Flugzeug war aus finanziellen Gründen jedoch nicht möglich, sodass die Suche nach einer passenden gebrauchten SILA los ging. Letztendlich, und nach Besichtigung einiger weiterer Flugzeuge anderer Hersteller, wurde man dann doch fündig und konnte die SILA zu einem fairen Preis erwerben.
Wetterbeding konnte das Flugzeug nicht gleich am Tag des Kaufes überführt werden, und so mussten alle Mitglieder gespannt einen halben Monat warten, bis ein Flug aus Erkelenz in der Nähe von Mönchengladbach möglich war.
Mit einem Ultraleicht “wollen wir ein drittes Standbein für den Verein schaffen. Ultraleichtflug wird immer aktiver und es gibt immer mehr Ultraleicht-Piloten. Natürlich wollen wir auch diesen Flugbegeisterten den Weg in unseren Verein nicht versperren. Mit dem neuen Flugzeug sind wir nicht nur vielfältiger, sondern auch attraktiver geworden und können so unsere Zukunft langfristig sichern!”, so ein Vertreter des Vereins. Einen Ultraleicht-Schein kann man deutlich leichter erwerben als beispielsweise einen Segel- oder Motorflugschein. Außerdem ist das aufrechterhalten der Fluglizenz deutlich einfacher. “Wir möchten dennoch den Segelflug als unsere Hauptsparte behalten. Das Ultraleicht ist eine Ergänzung, die es Mitgliedern ermöglichen soll mit weniger Aufwand zum Beispiel unter der Woche einen Rundflug über die herrliche Hallertau zu machen”, so der Vertreter weiter.
Der Verein möchte an dieser Stelle vor allem auch den Einsatz jener würdigen, die sich viele Flugzeuge angeschaut und bewertet haben, sodass das am besten geeignete Ultraleicht ausgewählt werden konnte.
Nun hoffen Vorstand und Mitglieder auf viele schöne und sichere Flugstunden mit dem neuen Flugzeug.