Kurzfristig gefaßte Vorhaben sind manchmal die besten. So haben Uwe und ich am Vorabend abgesprochen, einen Flug zur Zugspitze zu unternehmen.
Am Samstag nach Check der Maschine und Benzin für 3 Stunden Flug fassen ging es um Viertel nach Zwei (local) in die Luft. Edgar, der gegen Mittag zum Platz kam, fand dies auch eine gute Idee und schlug vor, daß er mit dem Mose mit uns fliegt.
Bis hinter Pfaffenhofen hatten wir ihn noch im Blickfeld, dann verlor sich seine Spur.
Also vorbei an Petershausen – die Bahnlinie ist ein hervorragender Wegweiser – an Markt Indersdorf und Altomünster vorbei. Die A8 bei Sulzemoos war dann der nächste Auffangpunkt zur Orientierung Richtung Jesenwang. Von dort aus ist schon der Ammersee zu sehen, an dessen Westufer wir entlang fliegen wollen, um sicher aus den Kontrollzonen von Penzing und Landsberg / Lech zu bleiben.
Südlich vom Ammersee tat es plötzlich einen Schlag. Offensichtlich ist uns ein Vogel in über 4000 Fuß Höhe an die linke Fläche geknallt. Da machte sich Nervosität beim Uwe breit. Auf der Suche nach einem geeigneten Flugplatz bot sich Paterzell an, um den Schaden am Boden zu begutachten. So meldeten wir uns bei München Information ab mit der Info, in Paterzell eine Sicherheitslandung vorzunehmen.
Die Fliegerkollegen vom Luftsportverein Weilheim-Peißenberg erlaubten uns die Landung auf ihrem Platz. So konnte man auch mal die Menschen sehen, die wir sonst immer auf dem Funk hören – sie verwenden nämlich genau die gleiche Funkfrequenz wie wir.
Nachdem wir den Einschlag begutachtet hatten, auch der anwesende Werkstattleiter von den Paterzellern sah sich das an und gab Entwarnung, und nachdem sich das flaue Bauchgefühl beim Uwe gelegt hatte, stand einem Start und Weiterflug zur Zugspitze nichts mehr entgegen. Nach ca. einer dreiviertel Stunde waren wir wieder in der Luft und schlugen den Weg nach Murnau ein. Insbesondere Motorrad- oder Skifahrern wird dieser Ort ein Begriff sein, denn der eine oder andere bekommt schon mal einen Flug dorthin, allerdings im Rettungshubschrauber.
Der nächste Überflug war dann Ohlstadt, wo wir nebenbei etwas Segelflugbetrieb bei der Werdenfelser Gruppe betrachten konnten. Wir meldeten uns kurz über Funk. Ich machte dort letztes Jahr meine Trudeleinweisung im Segelflieger kurz vor meiner A-Prüfung und wußte daher, daß bei guter Thermik, die uns auch hin und wieder in der Sila durchgeschüttelt hat, uns durchaus ein Segelflieger in 4000 Fuß begegnen könnte.
Weiter Richtung Garmisch, und wir waren da schon gut im Steigflug, um dann auch die nötigen 10000 Fuß zu bekommen, um über die Berge zu kommen. Über Oberau, am Kloster Ettal vorbei, über Garmisch und weiter Richtung Berg.
Wir drehten zwei Runden um die Zugspitze und konnten dort die derzeit laufenden Bauarbeiten an der neuen Bergstation begutachten. Bei phänomenaler Sicht und Wetterbedingungen entstanden dann einige gute Fotos.
Zurück dann zwischen Waxenstein und Alpspitze und am Kreuzeck vorbei und wieder auf gleicher Strecke zurück beendeten wir den Ausflug mit der Landung in Auhöfe um ca. 20 nach 5.
Ein schöner Flug um vor allem Erfahrung in Navigation und Flugfunk zu sammeln.